ATELIER

Atelier und Arbeitsraum im MUSEUM LUH

Sehr geehrte Besucher, hier sind wir nun im letzten Raum des Museums und am Ende meiner Führung! Das ist das Atelier des MUSEUM LUH, der Ort, wo eigentlich alle meine zwei- und drei-dimensionalen Arbeiten entstehen! Der ”Zeit-Raum“, der ”Tagungsraum des ERSTEN KASSELER HERRENABENDS“, das ”Musik-Zimmer“, der ”Flug-Raum“, die ”Höhle“, oder das ”Geburts-Zimmer“, wie dieser Raum auch gerne genannt wird! Aber er ist auch in Benutzung als Lackierwerkstatt, Fotostudio und Büro.

Wie versprochen ist der Espresso mittlerweile fertig, bitte setzen Sie Sich hier an den Arbeitstisch und genießen Sie ihren Kaffee, solange er heiß ist! Unbedingt kosten müssen Sie auch von dem ”Herrenbrot“, der ”Herrenwurscht”, dem ”Herrenkäse“, dem ”Herrengemüse“, der ”Herrenleckerei” und der ”Herrenzigarre” (weitere Informationen zu den Speisen und Gebräuchen des ERSTEN KASSELER HERRENABENDS finden Sie auf der Webseite des E▪K▪H▪A: www.1kha.com).

Ich werde Ihnen derweil ein paar der Sammlungen präsentieren, die hier, sichtbar und unsichtbar, lagern! Und ich möchte dabei auch darauf hinweisen, dass natürlich noch viel mehr zu entdecken ist – so wie in jedem der sechs Räume des MUSEUM LUH –, doch wenn ich das alles jetzt benutzen und beschreiben würde, würden Sie übermorgen noch hier sitzen, und das will ich Ihnen nicht zumuten! Lieber konzentriere ich mich auf die folgenden Kollektionen, zu denen ich aber noch folgendes sagen möchte:

Die erste Fotogalerie zeigt Aufnahmen und Impressionen zum ERSTEN KASSELER HERRENABEND, der, seit dem 16. April 1984 und jeden Montagabend, hier im Atelier des MUSEUM LUH stattfindet. Dann wird der Arbeitstisch zur ”Tafel des ERSTEN KASSELER HERRENABENDS“, an der sich der Herren versammeln. Wenn Sie mehr Informationen zum E▪K▪H▪A wünschen, in formieren Sie Sich bitte auf der Webseite desselben! Dort finden Sie auch alle Publikationen zum E▪K▪H▪A, wie das Buch ”SIEBEN RÄUME – Sieben Ritter“ (2014, ISBN 978-3-945042-01-4), das Kehrbuch ”E • K • H • A“ (2016, ISBN 978-3-945042-15-1), der Katalog ”GRÜSSE AN DEN HERRENABEND“ mit der CD ”REQUIEM – eine Musik für den Herrenabend“ (2016, ISBN 978-3-95042-18-2), das Buch ”GEISTERSTUNDE“ (2017, ISBN 978-3-945042-19-9) oder das Buch „KUNSTSTÜCKE DES HERRENABENDS“ (2020, ISBN 978-3-945042-30-4).

– Die Requiem-Sammlung des MUSEUM LUH besteht mittlerweile aus 624 Requiems auf CD von gleich vielen Komponisten und Musikbands aus aller Welt. In der nachfolgenden Fotogalerie finden Sie, unter ”die Requiem-Sammlung“, eine PDF-Datei mit den Namen der Komponisten beziehungsweise der Musikbands, ihrer Lebens- oder Produktionsdaten, ihrem Herkunftsland und die Titel ihrer Requiems!

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-Die Stempelsammlung umfasst Stempel aus Holz, Gummi und Metall und beinhaltet natürlich auch viele Stempelkissen jeder Größe.

-Die Block- und Kernseifen kommen unter anderem aus Deutschland, der Türkei, aus Argentinien und aus Uruguay.

–Die bronzefarbenen Aschenbecher und Seifenschalen habe ich, über Jahre hinweg, auf den Flohmärkten in Buenos Aires, Argentinien, gefunden. Und immer noch mehr kommen dazu!

–Die Messer stammen alle aus Argentinien, gefunden habe ich sie dort in Salta, Jujuy, Bunos Aires und Patagonien.

–Die Sammlung mit 100 Kunstkarten, bestehend aus Unikaten, Multiples und kleinen Objekten, habe ich zufällig, im Sommer 2022, in den Archiven des MUSEUM LUH, im Atelier, wiedergefunden. Entstanden ist sie anläßlich meines internationalen Kunstprojekts ”KUNST ÜBER DER STADT III“, das ich in Kassel, im Frühjahr 1997, realisiert habe. Die Konzeption dazu war, dieses Projekt gemeinsam mit 99 (von mir dazu eingeladenen) Künstlerinnen und Künstlern, aus sechs Kontinenten, zu verwirklichen. Jeder Beteiligte produzierte dafür 41 signierte Kunstwerke. – Weitere Informationen, auch zu den anderen ”KUNST ÜBER DER STADT“-Projekten, finden Sie auf meiner Webseite ”www.luh-art.com“ -> CURRICULUM -> 1997 -> KUNST ÜBER DER STADT sowie -> PROJEKTE -> Art over the city.

–Zu den Fragmenten und Objekten vom Kasseler Weinberg möchte ich folgende Informationen hinzufügen! Die Stadt Kassel wurde zwischen Juni 1940 und März 1945 von über 6.500 Flugzeugen 45 Mal bombardiert.

Geschätzt wird, dass durch die gezielten Bombardierungen mindestens 13.000 Zivilisten getötet wurden. Beim 16. Angriff, am Abend des 22. Oktobers 1943, der sogenannten ”Kasseler Bombennacht“, wurde eine in Jahrhunderten gewachsene Stadt innerhalb von etwa anderthalb Stunden zerstört und in ein Trümmerfeld verwandelt.

Nach dem „Zweiten Weltkrieg“, im Jahre 1945, begann das große Aufräumen und der Wieder- und Neuaufbau von Kassel. Bis zu sechs Millionen Kubikmeter Trümmerschutt mussten entsorgt werden. Die Trümmer wurden mit Loren aus der Innenstadt geschafft, zum ”Weinberg“ und zum ”Rosenhang“. Jetzt ist der „Rosenhang“ ein öffentlicher Park.

– Heute findet man am Rand der Spazierwege unzählige kleine Geschirrscherben aus Porzellan oder Keramik, Dachziegel- und Kachel-Bruchstücke, miteinander verschmolzene Glasscherben,Teile von Schieferschindeln, vereinzelte Stein- und Eierkohlen und viele andere Bruchstücke, die alle Zeugnisse von menschlichem Leben sind. Und es hat den Anschein, dass alle diese Objekte und Bruchstücke geradezu aus der Erde wachsen.

– Für mich ist der „Weinberg“ mit dem „Rosenhang“, wo schätzungsweise auch 2.000 zu Staub verbrannte Kasseler Bürger liegen, ein riesiges Massengrab, angefüllt mit unendlich vielen stummen Zeugen tausender von Einzelschicksalen und gleich vielen Beweisen menschlicher Existenz!

– Wenn ich eines dieser Stücke in die Hand nehme, um es genau anzuschauen, dann sind alle Fragen über Schuld und Sühne vergessen. Dann spüre ich nur der Geschichte dieser einen Scherbe oder dieses einen gefundenen Objektes nach. Und ich versuche mir vorzustellen, welche Funktion sie hatte und welche Bedeutung. Und wenn ich besonders viel Phantasie habe und die Scherbe mich besonders anspricht, dann kann ich mich plötzlich schon auf einer Zeitreise mit ihr befinden.

Hier kommen Sie nun zu den Fotogalerien:

  1. 100 signierte Kunstwerke von 100 KünstlerInnen für ”KUNST ÜBER DER STADT III“,
  2. die Block- und Kernseifen-Sammlung,
  3. die Stempel-Sammlung,
  4. Fragmente und Objekte vom Kasseler Weinberg.
  5. die Messersammlung,
  6. der ERSTEN KASSELER HERRENABEND,
  7. die Aschenbecher und Seifenschalen-Sammlung.

”Das war meine Führung“, sagte der Museumsdirektor, der sich, während seiner Beschreibung dieses magischen, letzten Raumes unmerklich zurück in den Schlüsselmacher verwandelt hatte, und jetzt sogar nur noch als Wolfgang Luh vor seinen zu Freunden gewordenen Gästen stand und sie mit den folgenden Worten zurück in die Gegenwart holte: „Ich hoffe, diese Reise unter meiner Führung durch das MUSEUM LUH hat Ihnen gefallen und Ihnen Freude, Staunen, Sprachlosigkeit, Trauer, Glücksgefühle, Erinnerungen und wieder neue Freude erleben lassen und Ihnen neue Gedanken, Fragen und vielleicht auch ein paar Antworten geschenkt!

Und ja, ich denke auch, Sie sollten noch mindestens einmal wiederkommen. Und natürlich wäre eine Vorankündigung Ihres nächsten Besuches ratsam und zu empfehlen!

Oder Sie schauen Sich meine Publikationen ”Zeitstaub“ (ISBN 978-3-945042-22-9) und ”Kontinuum“ (ISBN 978-3-945042-27-4) an, dort finden Sie vieles mehr zum MUSEUM LUH!

– Doch jetzt lassen Sie uns den Espresso genießen. Der wird uns guttun! Und dann erzähle ich Ihnen vielleicht noch, wie es dazu kam, dass das Atelier, der Zeit-Raum, den Namen ”Flug-Raum“ erhielt.“

Fotogalerie